Difference between revisions of "Exposure XV"

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'''Besondere Ausstattungen'''
 
'''Besondere Ausstattungen'''
* Holden und Fisher 160VA-Trafo 2x37V sek.
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* Holden und Fisher 160VA-Trafo ca. 2x35V sek.
 
* Epoxydharz-Leiterplatine, doppelseitige Leiterbahnen, handgelötet, ultraschallgereinigt
 
* Epoxydharz-Leiterplatine, doppelseitige Leiterbahnen, handgelötet, ultraschallgereinigt
 
* Lautstärkeregler ALPS RK27112 (blau)
 
* Lautstärkeregler ALPS RK27112 (blau)
* geregelte Endstufenspannung über Exposure-konfektionierte Leistungstransistoren (Sonderanfertigung 25A Motorola-Typen), 1x für beide Kanäle
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* stabilisierte Endstufenspannung über Exposure-konfektionierte Leistungstransistoren (Sonderanfertigung 25A TO3 Motorola-Typen; am Kühlwinkel befinden sich in der Mitte die 2 komplementären Leitungstransistoren für die Betriebsspannung beider Kanäle, rechts und links davon sind je ein paar komplementäre Leistungstransistoren in Compoundschaltung für die Endstufenausgänge verschraubt)
 
* Exposure-konfektionierte 10000µF Hauptnetzteilkondensatoren
 
* Exposure-konfektionierte 10000µF Hauptnetzteilkondensatoren
* Verwendung von höherwertigen Philips-(BC)-Kondensatoren für alle Eletrolyt-Kondensatoren
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* Verwendung von höherwertigen Philips-(BC)-Kondensatoren für alle Elektrolyt-Kondensatoren
 
* vergoldete Chinch-Buchsen im Phono-Eingang
 
* vergoldete Chinch-Buchsen im Phono-Eingang
 
* schwebende Masse im Vorverstärkerteil
 
* schwebende Masse im Vorverstärkerteil
* sehr geringer Ruhestrom der Endstufen, sehr großer Class-B-Bereich, geringe Leerlaufleistung, trotzdem geringe Verzerrung durch Compound-Endstufenschaltung  
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* sehr geringer Ruhestrom der Endstufen (sehr kleiner Class-A-Bereich, geringe Leerlaufleistung), trotzdem geringe Verzerrung durch Compound-Endstufenschaltung (die Leistungstransistoren sind am Kollektor mit dem Ausgang verbunden)
 
 
(die Leistungstransistoren sind am Kollektor mit dem Ausgang verbunden)
 
 
* sehr hochwertiges Aluminium-Gehäuse
 
* sehr hochwertiges Aluminium-Gehäuse
 
* Tape Monitor  
 
* Tape Monitor  
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== Bemerkungen ==
 
== Bemerkungen ==
  
Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des Exposure X, konzepiert von John Farlowe.
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Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des Exposure X, konzipiert von John Farlowe.
Der Exposure XV ist ein typisch-englischer Verstärker und hat sehr konventionelle, diskret aufgebaute Verstärkerschaltungen mit bipolaren Transistoren. Besonderes  
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Der Exposure XV ist ein typisch-englischer Verstärker und hat sehr konventionelle, diskret aufgebaute Verstärkerschaltungen mit bipolaren Transistoren. Besonderes Augenmerk wurde gelegt auf die im Rahmen des Budgets möglichst last- bzw. frequenzgangunabhängige Spannungsversorgung der einzelnen Stufen, mäßig hohe Gegenkopplungen, eine definierte Masseführung und die Verwendung von möglichst masselosen, kleinen Bauteilen im Signalweg (z.B. 10µF-Koppelkondensatoren). Für den Betrieb wurden vom Hersteller hauseigene Lautsprecher-Kabel (bauähnlich oder -gleich zu Naim, Linn K20 etc...) empfohlen. Dies ergibt schaltungstechnisch Sinn, die sehr einfache Ausgangsschaltung ohne Filterelemente (z.B. Luftspule) ist auf hohe kapazitive Lasten nicht ausgelegt, die mit ihrer Wirkung über die Gegenkopplungsschleife der Endstufe klanglich negativ beeinflussen. Der Exposure XV wurde auf der Basis des Exposure X entwickelt, besonders wegen dessen hohen Rauschpegels, der aus der Netzteilschaltung resultierte, aber auch wegen des sehr lauten Einschalt-Plopps. Der Einschalt-Plopp wird bei beiden Geräten deshalb wahrgenommen, weil aus klanglichen- und Haltbarkeitsgründen keine Eischaltverzögerung mit Lautsprecher-Relais verwendet wird. Beim Exposure X wurde die Vorstufenspannung aus dem Hauptnetzteil gewonnen, die Eingangsmasse war aber komplett von der Lautsprechermasse getrennt, die Kopplung erfolgte nur über die Betriebsspannung. Damit konnten bauteiletoleranz-bedingte Potentialverschiebungen zwischen Ein- und Ausgangsmasse zu übermäßigem Einschalt-Plopp führen, das Rauschen der Spannungsregler lag zudem in Reihe mit dem Line-Signal. Wesentliche Neuerung sind beim Exposure XV sind  
 
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* eine Einschaltverzögerung, die das Line-Signal erst nach Abklingen der Vorstufen-Ausgleichsvorgänge auf den Endstufeneingang legt und vor allem  
Augenmerk wurde gelegt auf die im Rahmen des Budgets möglichst last- bzw. frequenzgangunabhängige Spannungsversorgung der einzelnen Stufen, mäßig hohe  
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* eine weitere Trafowicklung, aus dem mit einem zusätzlichen Gleichrichter und einem weiteren Paar der klanglich maßgeblichen Exposure-Schlitzfolien-Elkos die Vorstufe extra versorgt wird.  
 
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Ein- und Ausgangsmasse sind verbunden, das Rauschen ist geringer. Der Klang läßt sich als sehr musikalisch beschreiben, angesichts der geringen Dauerleistung ungemein(!) kraftvoll und dynamisch. Äußerlich unterscheidet sich der XV vom X durch  
Gegenkopplungen, eine definierte Masseführung und die Verwendung von möglichst masselosen, kleinen Bauteilen im Signalweg (z.B. 10µF-Koppelkondensatoren).  
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* die Drehschalter,
 
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* einfacheren Gehäuseaufbau mit gebürsteter, dunkler Alu-Front und  
Für den Betrieb wurden vom Hersteller hauseigene Lautsprecher-Kabel (bauähnlich oder -gleich zu Naim, Linn K20 etc...) empfohlen. Dies macht schaltungstechnisch  
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* neuerem Firmen-Schriftzug.
 
 
Sinn, die sehr einfache Ausgangsschaltung ohne Filterelemente (z.B. Luftspule) ist auf hohe kapazitive Lasten nicht ausgelegt, die mit ihrer Wirkung über die  
 
 
 
Gegenkopplungsschleife der Endstufe klanglich negativ beeinflussen. Der Exposure XV wurde auf der Basis des Exposure X entwickelt, besonders wegen dessen  
 
 
 
hohen Rauschpegels, der aus der Netzteilschaltung resultierte, aber auch wegen des sehr lauten Einschalt-Plopps. Der Einschalt-Plopp wird bei beiden Geräten  
 
 
 
deshalb wahrgenommen, weil aus klanglichen- und Haltbarkeitsgründen keine Eischaltverzögerung mit Lautsprecher-Relais verwendet wird. Beim Exposure X wurde  
 
 
 
die Vorstufenspannung aus dem Hauptnetzteil gewonnen, die Eingangsmasse war aber komplett von der Lautsprechermasse getrennt, die Kopplung erfolgte nur über  
 
 
 
die Betriebsspannung. Damit konnten Bauteiletoleranz-bedingte Potentialverschiebungen zwischen Ein- und Ausgangsmasse zu übermäßigem Einschalt-Plopp  
 
 
 
führen, das Rauschen der Spannungsregler lag zudem in Reihe mit dem Line-Signal. Wesentliche Neuerung sind beim Exposure XV sind eine Einschaltverzögerung,  
 
 
 
die das Line-Signal erst nach Abklingen der Vorstufen-Ausgleichsvorgänge auf den Endstufeneingang legt und vor allem eine weitere Trafowicklung, aus dem mit  
 
 
 
einem zusätzlichen Gleichrichter und einem weiteren Paar der klanglich maßgeblichen Exposure-Schlitzfolien-Elkos die Vorstufe extra versorgt wird. Ein- und  
 
 
 
Ausgangsmasse sind verbunden, das Rauschen ist geringer. Der Klang läßt sich als sehr musikalisch beschreiben, angesichts der geringen Dauerleistung ungemein  
 
 
 
(!) kraftvoll und dynamisch. Äußerlich unterscheidet sich der XV vom X durch die Drehschalter, einfacheren Gehäuseaufbau mit gebürsteter, dunkler Alu-Front und  
 
 
 
neuerem Firmen-Schriftzug.
 
  
 
'''Verwendete Transistoren'''
 
'''Verwendete Transistoren'''

Revision as of 04:04, 14 April 2008

Daten

Allgemein

  • Hersteller: Exposure Electronics,
  • Modell: XV / XV super - "integrated regulated amplifier"
  • Baujahre: ca. 1990 - 2000
  • Typ: Vollverstärker
  • Fernbedienung: Nein
  • Leistungsaufnahme: Leerlauf ca. 10-15 W, hauptsächlich durch die Vorstufenversorgung, max. ca. 80 W
  • Abmessungen: 85 x 430 x 310 mm (HxBxT)
  • Gewicht: ca. 9,0 kg
  • Farbe: Schwarz
  • Neupreis ca.: 2500 DM

Anschlüsse

  • Anzahl der Eingänge: 5, Chinch
    • Phono, wahlweise ab Werk als MM oder MC, als Ergänzungs-Board
    • CD
    • Tuner
    • AUX
    • Tape
    • Anzahl der Ausgänge: 2
    • Lautsprecher, 4mm Buchse
    • Tape-Out, Chinch

Technische Daten

  • Dauerleistung:
    • 8 Ohm: ca. 35W
    • 4 Ohm: ca. 35-40W
  • Versorgungsspannung
    • Endstufe +-33V stabilisiert mit Zenerdiode und komplementärer Darlington-Schaltung von +-39V Netzteilspannung
    • Vorstufe +-18V,einzeln geregelt mit 1x LM317/337-ICs je für Line- und Phonostufe, abgeleitet von Hauptnetzteilwicklung
  • Dämpfungsfaktor: ca. 30 wegen 0,22Ohm Drahtwiderstand am Lautsprecherausgang
  • Eingang (Empfindlichkeit/Impedanz)
    • Phono (MM): 47 kOhm, 470 pF, 3,0 mV
    • Phono (MC): 470 Ohm, 6800 pF, 0,15 mV
    • Hochpegelquellen: 10 kOhm, 150 mV
  • Ausgang Tape(Pegel/Impedanz): 600 Ohm, 5V max. (passiv)
  • Frequenzgang: 0,5 Hz - ca. 35.000 Hz
  • Klangregelung: nicht vorhanden
  • Balance-Regler: nicht vorhanden
  • Loudness: nicht vorhanden
  • Subsonic: ja, fest in Phono-Stufe eingebaut (15 Hz, 6 dB/Oktave)
    • Mute: nicht vorhanden
    • Direct/Line-Straight: nicht notwendig
    • Brummspannungsabstand (kurzgeschlossen): ? (eher mäßig)
    • Stereokanaltrennung: ?
    • Signalrauschabstand: ? (eher mäßig)

Besondere Ausstattungen

  • Holden und Fisher 160VA-Trafo ca. 2x35V sek.
  • Epoxydharz-Leiterplatine, doppelseitige Leiterbahnen, handgelötet, ultraschallgereinigt
  • Lautstärkeregler ALPS RK27112 (blau)
  • stabilisierte Endstufenspannung über Exposure-konfektionierte Leistungstransistoren (Sonderanfertigung 25A TO3 Motorola-Typen; am Kühlwinkel befinden sich in der Mitte die 2 komplementären Leitungstransistoren für die Betriebsspannung beider Kanäle, rechts und links davon sind je ein paar komplementäre Leistungstransistoren in Compoundschaltung für die Endstufenausgänge verschraubt)
  • Exposure-konfektionierte 10000µF Hauptnetzteilkondensatoren
  • Verwendung von höherwertigen Philips-(BC)-Kondensatoren für alle Elektrolyt-Kondensatoren
  • vergoldete Chinch-Buchsen im Phono-Eingang
  • schwebende Masse im Vorverstärkerteil
  • sehr geringer Ruhestrom der Endstufen (sehr kleiner Class-A-Bereich, geringe Leerlaufleistung), trotzdem geringe Verzerrung durch Compound-Endstufenschaltung (die Leistungstransistoren sind am Kollektor mit dem Ausgang verbunden)
  • sehr hochwertiges Aluminium-Gehäuse
  • Tape Monitor

Bemerkungen

Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des Exposure X, konzipiert von John Farlowe. Der Exposure XV ist ein typisch-englischer Verstärker und hat sehr konventionelle, diskret aufgebaute Verstärkerschaltungen mit bipolaren Transistoren. Besonderes Augenmerk wurde gelegt auf die im Rahmen des Budgets möglichst last- bzw. frequenzgangunabhängige Spannungsversorgung der einzelnen Stufen, mäßig hohe Gegenkopplungen, eine definierte Masseführung und die Verwendung von möglichst masselosen, kleinen Bauteilen im Signalweg (z.B. 10µF-Koppelkondensatoren). Für den Betrieb wurden vom Hersteller hauseigene Lautsprecher-Kabel (bauähnlich oder -gleich zu Naim, Linn K20 etc...) empfohlen. Dies ergibt schaltungstechnisch Sinn, die sehr einfache Ausgangsschaltung ohne Filterelemente (z.B. Luftspule) ist auf hohe kapazitive Lasten nicht ausgelegt, die mit ihrer Wirkung über die Gegenkopplungsschleife der Endstufe klanglich negativ beeinflussen. Der Exposure XV wurde auf der Basis des Exposure X entwickelt, besonders wegen dessen hohen Rauschpegels, der aus der Netzteilschaltung resultierte, aber auch wegen des sehr lauten Einschalt-Plopps. Der Einschalt-Plopp wird bei beiden Geräten deshalb wahrgenommen, weil aus klanglichen- und Haltbarkeitsgründen keine Eischaltverzögerung mit Lautsprecher-Relais verwendet wird. Beim Exposure X wurde die Vorstufenspannung aus dem Hauptnetzteil gewonnen, die Eingangsmasse war aber komplett von der Lautsprechermasse getrennt, die Kopplung erfolgte nur über die Betriebsspannung. Damit konnten bauteiletoleranz-bedingte Potentialverschiebungen zwischen Ein- und Ausgangsmasse zu übermäßigem Einschalt-Plopp führen, das Rauschen der Spannungsregler lag zudem in Reihe mit dem Line-Signal. Wesentliche Neuerung sind beim Exposure XV sind

  • eine Einschaltverzögerung, die das Line-Signal erst nach Abklingen der Vorstufen-Ausgleichsvorgänge auf den Endstufeneingang legt und vor allem
  • eine weitere Trafowicklung, aus dem mit einem zusätzlichen Gleichrichter und einem weiteren Paar der klanglich maßgeblichen Exposure-Schlitzfolien-Elkos die Vorstufe extra versorgt wird.

Ein- und Ausgangsmasse sind verbunden, das Rauschen ist geringer. Der Klang läßt sich als sehr musikalisch beschreiben, angesichts der geringen Dauerleistung ungemein(!) kraftvoll und dynamisch. Äußerlich unterscheidet sich der XV vom X durch

  • die Drehschalter,
  • einfacheren Gehäuseaufbau mit gebürsteter, dunkler Alu-Front und
  • neuerem Firmen-Schriftzug.

Verwendete Transistoren

  • Phono-, Line-Stufe:
    • ZTX214, ZTX384 hochrauscharmer Typ, bauähnlich/-gleich BC214/BC384
  • Netzteil:
    • ZTX452,ZTX552, 100V;1,5A;hfe ca. 100, für Treiber, ersetzbar durch BC639/BC640 (weniger spannungsfest, da nur 80V!)
    • EXP8N, EXP8P, für Endstufen, bauähnlich MJ15003/MJ15004
  • Endstufe:
    • BC414B hfe ca. 200 für Spannungsquelle Differenzeingang, hochrauscharmer Typ
    • BC414C hfe ca. 450 für Differenzeingang, hochrauscharmer Typ
    • ZTX452,ZTX552, für Spannungsverstärker, Treiber, s.o.
    • EXP1N, EXP1P, für Endstufen, bauähnlich MJ15003/MJ15004

Weitere Modelle der gleichen Serie:

  • Exposure X
  • Exposure XX (baugleich Exposure XV, jedoch ohne Phonoteil)